Leo am Schreibtisch mit Maske.
Foto von Friedrich Michael Jansenberger/www.digitalimage.at - Jansenberg
„Ich wurde gefördert und konnte mich weiterentwickeln.“ – Lucius Lazarus hat als Sortiermitarbeiter begonnen. Heute trainiert er neue Lieferfahrer:innen.
Ein Mann mit roten Haaren und Sicherheitsweste im Gespräch mit einem Lieferfahrer.
Foto von Friedrich Michael Jansenberger
Lucius sagt, endlich sei er dort angekommen, wo er hingehöre: im Beruf wie im Privaten. Hier ist er im Gespräch mit einem Fahrer.
ein rothaariger Mann mit zeichenblock im freien
Foto von Friedrich Michael Jansenberger
Lucius Lazarus Hasler.

Meine Geschichte in Kürze: 2018 habe ich bei Amazon im Verteilzentrum in Großebersdorf bei Wien angefangen. Damals noch als Sortiermitarbeiterin, offiziell hieß ich noch Leonora. Kurze Zeit später stieg ich zum Supervisor in der Frühschicht auf. Heute bin ich Trainer für neue Lieferfahrer:innen, die Amazon Pakete im Großraum Wien zustellen. Ich habe mich als Transgender-Mann geoutet und baue derzeit unsere LGBTQ+ Glamazon Gruppe für Österreich auf.

Dieses Jahr bin ich 30 geworden, um es vorwegzunehmen: Endlich habe ich das Gefühl, dort angekommen zu sein, wo ich hingehöre: im Beruf bei Amazon, im Leben als Transgender-Mann. Die meiste Zeit war das nicht so. Es waren schwierige Jahre, in denen ich viel gehadert habe, mich nie dazugehörig fühlte und viele Ängste hatte.

„Bei Amazon habe ich mich von Anfang willkommen gefühlt. Ich wurde gefördert, hatte Möglichkeiten, Neues auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen und mich weiterzuentwickeln. Hier zählt nicht, woher du kommst und wie dich andere sehen, sondern was du machst und leistest."
Lucius Lazarus Hasler, Amazon Verteilzentrum Großebersdorf bei Wien

Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf in Niederösterreich. Ich war das burschikose Mädel, Transgender oder LGBTQ+ Communities sucht man auf dem Land vergebens. Der Umzug nach Wien brachte etwas Verbesserung. Ich hatte unterschiedliche Jobs in unterschiedlichen Branchen. Immer fiel auf, dass ich anders war. Mit dem Begriff Transgender können viele noch immer nichts anfangen.

Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass es in der Logistik anders werden würde. Aber mit dem Job bei Amazon kam die Wende. Von Anfang an habe ich mich willkommen gefühlt. Ich wurde gefördert, hatte Möglichkeiten, Neues auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen und mich weiterzuentwickeln. Bei Amazon zählt nicht, woher du kommst und wie dich andere sehen, sondern was du machst und leistest. Da hat mir Mut für mein Outcoming gegeben. Mein Team und meine Manager sind Bombe. Dass ich Transgender bin, weiß jeder, und es spielt keine Rolle. Ganz im Gegenteil: Als ich in unserem Intranet-Portal meine Geschlechtszugehörigkeit geändert habe, gab es viele Glückwünsche. Bei Amazon werde ich jetzt weltweit in unseren Systemen, von Emails bis Chats, als Mann und mit meinem männlichen Vornamen angezeigt – so, wie ich mich ein Leben lang gefühlt hatte und vorher nie sein durfte.

Ich chatte viel in unseren LGBTQ+ Glamazon Gruppen. Der Austausch mit Gleichgesinnten gibt mir viel Sicherheit und hilft mir beim Aufbau eines eigenen Chapters hier in Österreich. Ich glaube, dass das zukünftigen Kolleg:innen enorm helfen wird und ihnen zeigt, dass sie willkommen und sicher sind.