Bei digital.engagiert, der Initiative von Amazon und Stifterverband zur Digitalisierung der Zivilgesellschaft, dreht sich alles um praktische Förderung und individuelles Coaching. Doch was tun, wenn sich Teams und Coaches aufgrund der Corona-Pandemie nicht persönlich treffen können?

Gleichgesinnte treffen, Ideen austauschen, voneinander lernen, zusammen arbeiten und wachsen – das sind die Grundpfeiler der Initiative digital.engagiert von Amazon und Stifterverband. Anstatt im stillen Kämmerlein ihre Projekte zur Digitalisierung der Zivilgesellschaft eigenständig ausbauen zu müssen, profitieren die ausgewählten Teams jeder Förderrunde von individuellem und praxisorientiertem Support durch ihre Coaches und weitere Expertinnen und Experten im Netzwerk. Genau diese Arbeit wird alljährlich beim Kick-Off initiiert – dieser fand aufgrund von Corona nun zum ersten Mal komplett digital statt. Wie hat das Team es geschafft, ein virtuelles, zweitägiges Treffen auf die Beine zu stellen, das alle Beteiligten energiegeladen, motiviert und gut gerüstet für die kommenden Monate zurückließ?

So werden virtuelle Workshops zum Erfolg

„Es kommt vor allem auf die Vorbereitung an“, sagt Lydia Markowski, Projektleiterin der Förderinitiative auf Seiten des Stifterverbands. „Damit virtuelle Events interessant und produktiv werden, sollten die Organisatoren den Ablauf und die Rollenverteilung minutiös planen – sonst wird es langwierig und die Teilnehmenden wenden ihre Aufmerksamkeit schnell etwas anderem zu.“ Um das zu verhindern, bereitete das Organisationsteam die Teilnehmenden mit einem detaillierten Briefing auf den zweitägigen Kick-Off vor – so wussten alle bereits, wer und was sie in etwa erwartet. Doch während solchen intensiven Workshops mit vielen neuen Eindrücken kommen natürlich Fragen auf – der kurze Plausch in der Kaffeepause fehlt aber im virtuellen Raum. Ein paralleler Chatkanal und kleine Break-Out-Räume, in denen sich die Teams mit ihren Coaches austauschen können, waren deshalb beim Kick-Off unerlässlich. Ein weiterer Kniff: Während der Moderationsparts, Interviews oder Vorstellungen der Teams blieben die Kameras der anderen Teilnehmer aus und die damit geschaffene „Fernsehatmosphäre“ lenkte die Aufmerksamkeit auf die sprechenden Personen.

Dorothee Bär für digital engagiert
Dorothee Bär, Schirmherrin von digital.engagiert

Digitalisierung: Jetzt erst recht

Und so lief das Kick-Off-Treffen ab: Am ersten Tag stand das gegenseitige Kennenlernen aller Beteiligten im Fokus. Warum Amazon und der Stifterverband die Initiative ins Leben gerufen haben und was sie ausmacht, erklärten der Country Manager von Amazon.de Ralf Kleber und ZiviZ-Geschäftsführer Holger Krimmer im gemeinsamen Interview. Ihre Botschaft an die Teams: Tragt die Begeisterung für Digitalisierung in die Gesellschaft und geht als Vorbilder voran! „Dieses Thema war zu lange in der Nische, doch spätestens mit der Corona-Krise ist es auf den Center Court gerückt“, sagte Holger Krimmer. Ralf Kleber ergänzte: „Was mir an digital.engagiert am besten gefällt? Ganz klar: Eure Motivation und Begeisterungsfähigkeit!“

Auch Dorothee Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung und Schirmherrin von digital.engagiert, nahm in ihrer Grußbotschaft an die Teams auf die aktuelle Situation Bezug: „Es ist kein Zufall, dass sich einige der für die Förderung ausgewählten Projekte mit Problemstellungen befassen, die auch Folgen der Corona-Krise sind. Denn die Erfahrungen mit digital.engagiert zeigen: Es gibt das Know-How, um mit digitalen Mitteln auch auf schwierige Herausforderungen reagieren zu können! In vielen Bereichen haben wir noch einen digitalen Aufholbedarf und die Initiative ist ein toller Ansatz, diese Rückständigkeit zu überwinden.“

Anschließend waren die Teams an der Reihe: In kurzen „Pitches“ stellten sie ihre Projekte vor und erfuhren von ihren Coaches, was diese von der Idee überzeugt hat und wie sie konkret unterstützen wollen. Beim Bingo lernten sich die Teams spielerisch noch besser kennen und entdeckten neben der Leidenschaft für digitale Projekte die ein oder andere weitere Gemeinsamkeit.

Herzstück der Initiative: das Coaching

An Tag zwei begann für Teams und Coaches bereits die gemeinsame Arbeit. „Das Coaching ist wirklich das Herzstück der Initiative“, erklärte Lydia Markowski. Deshalb stand schon jetzt die erste Session auf dem Programm: In digitalen Break-Out-Räumen tauschten sich die Coaches mit ihren Teams über ihre Ziele und die individuellen Bedarfe aus. In den kommenden Monaten werden diese Coaching-Sessions regelmäßig stattfinden – dazu kommen weitere Workshop-Angebote und individuelle Beratung durch Expertinnen und Experten des Netzwerks der Initiative.

Am Ende der zwei Tage zeigten sich Teilnehmende und Coaches begeistert: „Wir haben schon an vielen Wettbewerben teilgenommen. Doch das Team, der Ablauf und die Workshops bei digital.engagiert bieten eine ganz andere Art von Gewinn. Hier können wir unser Projekt nachhaltig entwickeln und bekommen die nötigen Kompetenzen mit auf den Weg. Ein breites Netzwerk, Fördergelder, individuelles Coaching – hier kommt alles zusammen und eine tolle Community on-top“, erzählt Fynn Mazurkiewicz von IT4Kids. Auch Jonas Deister, der das Projekt Sharezone als Coach betreut, zeigte sich voller Vorfreude auf den Förderzeitraum, der nun beginnt: „Jede Woche mit den Teams ein bisschen weiter zu kommen – da habe ich richtig Bock drauf.“