Es sind oftmals die kleinen Dinge, die den Unterschied machen – gerade im Alltag. Dafür hatte Susanne Richter schon immer ein Gespür: „Ein Spültuchhalter und eine Schuhabtropfmatte sind nichts, was man in der allgemeinen Wahrnehmung als sexy bezeichnen würde“, gibt sie zu. Aber bei ihr war das irgendwie immer anders. Sie hatte ein Auge fürs Detail und sah Dinge, denen andere meist keine Beachtung schenkten: Alltagsprobleme und elegante Lösungen dafür. So kam es, dass sie schon lange vor ihrem Entschluss es als Unternehmerin zu versuchen, Lösungen für die kleinen Hindernisse des Lebens durchdachte.

Susanne Richter verließ ihre Komfortzone und wagte den Neuanfang mit Sanni Shoo

„Im Kopf habe ich immer schon Dinge entwickelt“, sagt die studierte Juristin. „Und der Traum, diese Dinge wirklich umzusetzen, war stets da.“ Doch zunächst ging sie ihren vorgezeichneten Karriereweg. Es kamen ein Kind und der Erfolg im Job. Bis sie mit 45 Jahren erkannte: Wenn ich es jetzt nicht versuche, dann mache ich es gar nicht mehr. Also gab sie sich einen Ruck, verließ ihre Komfortzone und gründete Sanni Shoo. Dass sie den Drive hatte, sich mit ihrem eigenen Business im von Männern dominierten Feld der Unternehmerschaft durchzusetzen, ist in ihren Augen keine besondere Erwähnung wert. Vielmehr hebt sie den Vorteil hervor, den sie als Frau hatte: „Man sagt Frauen ja eine besondere Empathie nach: Ich besitze jedenfalls eine gute Konfliktfähigkeit – das hat mir immer sehr geholfen.“

Das Credo ihrer Firma: „Sanni Shoo steht für Dinge, die Alltagsprobleme auf schöne Art lösen und das Leben bunter machen“, beschreibt Susanne den Markenkern. Zunächst waren es die Schuhabtropfmatten, die ihr im Kopf herumgeisterten. Also begann sie Ende 2014 mit ersten Entwürfen und brachte diese mit Ehrgeiz und Willen zur Produktionsreife. Rückblickend verselbständigte sich ihr Business von diesem Augenblick an: „Der nächste Schritt war, dass Leute auf mich zukamen und Vorschläge machten, welches Alltagsproblem ich als nächstes für sie lösen könnte.“ Es folgten der Spültuchhalter, eine Spülbürste, ein Nudelsieb … Und ein Ende ist nicht in Sicht. Für 2019 stellt sie bereits das nächste neue Produkt in Aussicht.

Bei UdZ geht Sanni Shoo den Weg vom Offline- in den Online-Handel

Und einen neuen Vertriebsweg. Denn zu Beginn vertrieb sie ihre Artikel ausschließlich über den Handel. Doch bald merkte sie, dass ihr so ein wichtiger Vertriebskanal entging: das Online-Geschäft. Susanne wusste sofort, dass sie die Synergien der beiden Ebenen nutzen wollte und musste, um mit Sanni Shoo den nächsten Schritt zu machen. Den Sprung ins Digitale beschloss sie 2018. „Das ist auch der Grund, warum ich bei Unternehmerinnen der Zukunft mitmache: Ich besitze 15 Jahre Management-Erfahrung, habe das unternehmerische Rüstzeug – aber im Digitalen bringe ich noch zu wenig mit.“ Das soll sich bei UdZ ändern.

Unternehmerin Susanne Richter mit ihren Alltagshelfern
Foto von Photographer: Simon Hallstroem

Vorjahres-Teilnehmerin Bärbel Grünberger von Varia Living, mit der Susanne im engen Austausch steht, machte sie auf das Programm aufmerksam. „Sie hat so davon geschwärmt, da musste ich mich einfach bewerben“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Mittlerweile hat sie mit Oliver Elsoud und Frank Schmischke, den Gründern der mobilen Intimdusche HappyPo, die idealen Coaches für sich gewonnen. Ihr Profil passt perfekt. Denn erstens vertreiben sie wie Sanni Shoo ein Produkt, das sich derzeit zwar noch in der Nische befindet, potenziell aber jeden Menschen anspricht. Und zweitens findet Susanne bei Oliver und Frank das Online-Know-how, das ihre Marke jetzt braucht. „Wir haben gemeinsam Online-Umsatzziele definiert, die wir bis Ende des Jahres erreichen wollen.“ Dabei hilft ein breites Paket an Ideen, das Susanne gemeinsam mit ihren Coaches umsetzt: „Wir planen beispielsweise Paketangebote auf Amazon, streben Marketingmaßnahmen über Influencer an und erschließen ganz neue Zielgruppen.“ So soll Sanni Shoo in Zukunft für noch mehr Menschen die kleinen Dinge des Alltags auf charmante Art lösen.

Hier finden Sie ein Interview mit Susanne Richter bei Startup Valley.

Mit der gemeinsamen Initiative Unternehmerinnen der Zukunft fördern der Verband deutscher Unternehmerinnen, Global Digital Women, BRIGITTE Academy und Amazon bereits zum zweiten Mal Inhaberinnen und Geschäftsführerinnen von Unternehmen, die ihr stationäres Geschäft mit dem Start in den Online-Handel erweitern oder ihre bestehende Online-Präsenz ausbauen wollen. Im Kern des Programms steht die individuelle Begleitung aller Teilnehmerinnen durch Experten-Coaches – allesamt erfahrene Unternehmensgründerinnen, E-Commerce Experten, Amazon Händlerinnen bzw. Händler oder Blogger. Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.unternehmerinnenderzukunft.de.