„Programmieren ist die Sprache der Zukunft. Sie verbindet über Ländergrenzen hinweg“, so Werner Vogels, Chief Technology Officer bei Amazon.com, bei seinem Besuch bei der ReDI School of Digital Integration in Berlin. Die gemeinnützige Organisation, die neben Berlin auch in München tätig ist, lehrt technikaffinen Menschen, unter anderem mit Flucht- oder Migrationshintergrund, wertvolle digitale Fähigkeiten und hilft ihnen dadurch, einen Weg in den deutschen Arbeitsmarkt zu finden.
Die Studenten und Studentinnen der ReDI School und ihre Gründer Anne Kjaer Riechert und Ferdi van Heerden folgen interessiert, als Werner Vogels über Innovationen von Amazon Web Services in den Bereichen Infrastruktur, maschinelle Lernframeworks und künstliche Intelligenz spricht. Während des Vortrags wird deutlich, dass Technologie Barrieren überwinden und Menschen zusammenbringen kann – trotz kultureller Unterschiede.
Der Grund des Besuchs war die Zusammenarbeit zwischen ReDI und Amazon. Geflüchteten und Migranten fällt es ohne Hilfe oft schwer, in den deutschen Arbeitsmarkt einzusteigen – und dass, obwohl es unter ihnen viele Talente gibt, die helfen könnten, die zahlreichen offenen IT-Jobs in Deutschland zu besetzen. So entstand die Idee der ReDI School. Zum Angebot der ReDI School gehört beispielsweise der Umgang mit HTML, Java, Python und Ruby, ebenso wie Netzwerkveranstaltungen und Bewerbungstrainings. Die Lehrer sind meist Freiwillige, die über Berufserfahrung in der Technologiebranche verfügen. Hier setzt auch Amazon an, denn das Unternehmen ist überzeugt, am meisten bewirken zu können, indem es der Gesellschaft seine Expertise und Infrastrukturen zur Verfügung stellt. Amazon fördert die ReDI School sowohl mit Geldspenden als auch mit ehrenamtlichen Engagement der Mitarbeiter in Berlin und München. Die Kollegen engagieren sich in ihrer Freizeit als Lehrer oder Mentoren, geben Java-Kurse, halten Workshops zu Technologie-Themen oder stehen ihren Mentees mit Ratschlägen zur Seite.
Die ReDI School hat bereits enorme Erfolge erzielt: Mehr als 900 Studenten haben mindestens einen Kurs absolviert. Die letzte Umfrage ergab, dass fast 50% der Befragten ein bezahltes Praktikum oder eine Anstellung fanden. So auch Rami Rihawi: Er floh vor dem Bürgerkrieg in Aleppo nach Deutschland. In seiner Heimatstadt studierte er Informatik und mit der Hilfe von ReDI konnte er seine Ausbildung fortsetzen. Heute ist er ein erfolgreicher Softwareentwickler. „Geschichten wie die von Rami zeigen, wie gut das Konzept der ReDI School funktioniert. Mein Besuch hat diesen Eindruck noch bestärkt: Es ist beeindruckend, wie begeistert die Mitglieder lernen“, berichtet Werner Vogels.