Lucas von Cranach ist Fan des 1. FC Köln. Er freut sich über die Torerfolge seines Vereins in der Ersten Bundesliga. Seine Leidenschaft für Fußball brachte ihn 2008 auf seine Geschäftsidee: „Als Fan wollte ich jeden Tag Informationen rund um das schönste Spiel der Welt haben. Damals gab es noch keine App. Also beschloss ich, selbst eine zu entwickeln.“
„Glück, Durchhaltevermögen und Talent sind wichtig. Aber letztendlich kommt es auf das Team an."
Mehr als nur 90 Minuten Spiel
Dank Onefootball kann jetzt jeder die Höhepunkte der Ersten und Zweiten Bundesliga als Video sehen und hat direkten Zugriff auf Live-Ergebnisse, News und Statistiken. Durch die App kann der Ballbegeisterte außerdem seine Emotionen mit Freunden und anderen Nutzern teilen: Jeder kann abstimmen, kommentieren, teilen und liken. Ebenfalls integriert sind eine Live-Radio-Berichterstattung sowie 500 aktuelle Nachrichten pro Tag über Aufstellungen, Spielerfotos und Torschützen.
Vertrauen in die eigene Idee
Was nach einem mühelosen Erfolg eines Start-ups klingt, war für Lucas harte Arbeit. 2008 waren iPhone und iPad in Deutschland noch nicht auf dem Markt, Smartphones gab es noch nicht viele. Der ehemalige Trainee fand deshalb keine Unterstützung bei Geldgebern. Dazu kamen Probleme bei der technischen Entwicklung, mit der er ein Unternehmen in Málaga beauftragt hatte.
Aber der heute 37-Jährige gab nicht auf. „Natürlich haderte ich mit der Situation. Doch das gehört dazu, wenn man Unternehmer ist. Wichtig ist nur: Man darf das Vertrauen in seine Idee nicht verlieren.“ Seine Hartnäckigkeit zahlte sich aus. 2014 zählt Onefootball bereits 53 Mitarbeiter und ist in 15 Sprachen verfügbar. 19 Millionen fußballbegeisterte Fans haben sich die Mobile App mittlerweile heruntergeladen.
Höhere Serverkapazitäten für höhere Fan-Zahlen
Als Geschäftsführer und Fan weiß Lucas, dass es darauf ankommt, immer auf dem neuesten Stand zu sein. Es ist ihm und seinem Team wichtig, die bestmögliche Qualität bei Inhalt und Technik liefern zu können.
Die wachsende Nutzerzahl wirkt sich auch auf die Serverkapazitäten aus: Je mehr Menschen die App nutzen, desto größer muss ihre Leistungsfähigkeit sein. Schließlich wollen alle Nutzer alles gleichzeitig in guter Qualität sehen. Vor gut zwei Jahren stand Lucas deshalb vor einer neuen technischen Herausforderung: Der bisherige Server reichte nicht mehr aus. Auch wenn die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien noch in scheinbar weiter Ferne lag: Für Lucas war klar, dass er größere Speicherkapazitäten für die WM und ihre App-nutzenden Fans benötigen würde.
Entschieden hat er sich letztendlich für Amazon Web Services (AWS) und deren Amazon Activate Start-up Programm, das umfangreiche Services anbietet: „Die Gespräche und die Beratung waren sehr hilfreich.“ Besonders gut gefiel dem Wahl-Berliner, dass sich die Mitarbeiter von Amazon viel Zeit nahmen, um den Umzug auf den neuen Speicher vorzubereiten. „Mir war wichtig, dass der Serverwechsel technisch perfekt ablief. Schließlich haben wir am offenen Herzen operiert.“ Fehler hätten die Nutzer nicht verziehen.
Das neue System hatte den Härtetest während der Fußball-WM im Sommer 2014 in Brasilien sehr gut bestanden. „Die Serverleistung war durch die vielen Nutzer um ein Vielfaches höher. Trotzdem konnten wir dieselbe Qualität wie zur normalen Zeit anbieten“, sagt Lucas im Rückblick. „Für unser gesamtes Team war das ein toller Erfolg – fast so, als ob wir die WM selbst gewonnen hätten“, verrät er mit einem Augenzwinkern.
Ein internationales Team hilft beim Wachstum
Jetzt will Lucas weiter expandieren. Die Internationalisierung kommt vor allem in den fußballbegeisterten Ländern wie den USA, Italien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, der Türkei und Brasilien voran. „Unser Team besteht aus 29 Nationen. Jeder ist Botschafter für sein Land und sorgt dafür, dass wir die bestmöglichen Informationen liefern können“, erklärt Lucas. Was ihn beruhigt: „Mit dem neuen System ist Wachstum problemlos möglich.“
„Ohne mein eingespieltes Team wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Glück, Durchhaltevermögen und Talent sind wichtig. Aber letztendlich kommt es auf das Team an“, weiß Lucas. Seine Mannschaft hält ihm auch den Rücken frei, damit er sich um seine beiden Kinder kümmern kann. Schließlich braucht der Fußball auch Fan-Nachwuchs.