Das Start-up von Jessica Liepelt wandelt zwischen zwei Welten: der alten Welt des klassischen Vertriebs und der neuen Welt des Online-Business. Jessica studierte Textildesign in Hannover und ging auf die Schnittschule von M. Müller & Sohn in Düsseldorf. Danach arbeitete sie für mehrere kleinere Modeunternehmen – bis sie sich 1992 selbstständig machte. Mit ihrem damaligen Geschäftspartner, einem Vertriebsexperten, gründete sie die Modemarke personal affairs, für die sie über zwanzig Jahre lang erfolgreich designte. Doch mit den Jahren wuchs die Uneinigkeit über die Ausrichtung des Unternehmens. Und Jessica beschloss: „Ich brauche einen Neuanfang mit der vollen Konzentration auf meine Grundidee: ein gutes Produkt für Frauen, die selbst eine gute Arbeit machen“, erklärt Jessica den Ansatz hinter ihrer weiblichen Business-Mode. Die neue Marke heißt liepelt.design – und wo Liepelt draufsteht, ist jetzt auch einhundert Prozent Liepelt drin: Jessica entwirft jedes Jahr vier Kollektionen.
Ein Wandel der Modebranche erfordert von liepelt.design den Schritt von Offline zu Online
Bislang tat sie das ausschließlich für den klassischen Handel. Doch mit ihrem Neuanfang begannen auch die Überlegungen zum Wandel, dem die Modebranche nicht erst seit heute unterworfen ist. Das klassische Modell funktionierte nicht mehr. Die alte Welt verlor an Relevanz: „Der Handel hat es immer schwerer. Unsere gewohnten Distributoren werden vorsichtiger“, beschreibt Jessica das Problem. Dadurch sinken die abgenommenen Margen – und die Sicherheit für kleine Labels wie liepelt.design. „Deshalb habe ich mich in den letzten Jahren immer intensiver mit dem Online-Geschäft auseinandergesetzt. Die Erkenntnis: Ich brauche meinen eigenen Vertriebskanal und arbeite gerade an einem Modell, das sich zwischen der neuen und der alten Welt bewegt, das heißt, Online und Offline miteinander verbindet“, erklärt Jessica. Dieses Modell bedeutet allerdings, dass liepelt.design als Marke eigenständig wachsen und bekannt werden muss. Denn stand Jessica bisher primär mit Händlern in Kontakt, muss sie jetzt Endverbraucher erreichen.
Das ist der Grund, weshalb sie beim Amazon Förderprogramm Unternehmerinnen der Zukunft mitmacht. Denn obwohl Jessica viel Erfahrung mitbringt, muss sie Altbekanntes plötzlich neu lernen: „Wie macht man die Produktplanung? Wie macht man Werbung? Wie wird kalkuliert? Das sind alles Fragen, die mich mit einem Mal beschäftigen“, sagt sie. Antworten darauf erarbeitet sie gemeinsam mit ihren Coaches Alexandra Zanders und Monika Velten. Die beiden verfügen über enorme Erfahrung im E-Commerce- und Mode-Business. „Das Tolle ist, jetzt einen professionellen Spiegel für mein Geschäft und meine Ideen zu haben. Die beiden wissen genau, was schon gut ist und was ich besser machen kann“, freut Jessica sich über die gestartete Zusammenarbeit.
UdZ – 360-Grad-Überblick statt eines kleinen Blickes durch den Bretterzaun
Zwei Schwerpunkte haben sie bereits definiert: „Unser erstes Ziel ist es, dass ich meinen eigenen Online-Shop launche.“ Dort – und natürlich auch über Verknüpfungen zu den Shopping-Funktionen Sozialer Plattformen wie Instagram – soll man Jessicas Kollektionen ab August kaufen können. „In diesen Dingen können mir meine Coaches helfen. Ich lasse mich manchmal schnell entmutigen, wenn da eine Kleinigkeit nicht funktioniert“, gibt Jessica zu. Und das zweite Ziel des Teams? Die Erschließung eines neuen Vertriebskanals in der Online-Welt: Amazon. Dafür sind neue Produkte in Planung, eine neue Preisrange und eine individuelle Marketing-Strategie für Social Media. „Es ist wirklich spannend: Ich bekomme einen ganz neuen Blick auf meine eigenen Produkte und habe noch mehr Spaß daran.“
Aus Jessicas Sicht ist das Programm jetzt schon ein Erfolg: „Vor allem die Vielseitigkeit inspiriert mich. UdZ deckt alle Fragen ab, die ich habe und erlaubt mehr als nur einen kleinen Blick durch den Bretterzaun“, fasst sie ihre ersten Eindrücke in ein Bild. „Und natürlich ist es auch inspirierend zu sehen, was andere Frauen auf die Beine stellen: Männer denken in viel, in groß, in weit – Frauen sind da oftmals detailverliebter. Das hat beides seine Vorzüge, aber ich finde, wir Frauen bereichern den Markt mit unserer Herangehensweise. Denn keines der Produkte, die bei UdZ am Start sind, hätte ein Mann so erfinden können“, ist Jessica sicher. Das gilt für ihre eigenen Produkte selbstverständlich auch – mit denen sie dank Unternehmerinnen der Zukunft dem Spagat zwischen der alten und der neuen Welt schon entspannter entgegenblickt.
Mit der gemeinsamen Initiative Unternehmerinnen der Zukunft fördern der Verband deutscher Unternehmerinnen, Global Digital Women, BRIGITTE Academy und Amazon bereits zum zweiten Mal Inhaberinnen und Geschäftsführerinnen von Unternehmen, die ihr stationäres Geschäft mit dem Start in den Online-Handel erweitern oder ihre bestehende Online-Präsenz ausbauen wollen. Im Kern des Programms steht die individuelle Begleitung aller Teilnehmerinnen durch Experten-Coaches – allesamt erfahrene Unternehmensgründerinnen, E-Commerce Experten, Amazon Händlerinnen bzw. Händler oder Blogger.
Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.unternehmerinnenderzukunft.de.