„Grau ist alle Theorie – entscheidend ist auf´m Platz“, sagte Alfred Preißler, der legendäre Nachkriegsfußballer und Hobby-Philosoph aus Duisburg.

Dr. Stevens an seinem Arbeitsplatz
Foto von Jan Sassmannshausen

Dr. Philip Stevens, der CEO von Noscendo, zitiert die berühmte Fußball-Weisheit auch heute noch. Denn wie im Fußball zählt auch für das Medizin-Start-up aus Duisburg, Ideen nicht nur theoretisch, sondern in der Praxis zum Erfolg zu führen.

Im Duisburger Hafen, wo sich die ehemals raue Schimanski-Stadt herausgeputzt hat, entwickelt Noscendo neue Verfahren, die im Bereich der Infektionsdiagnostik starke Impulse setzen.

Erregern auf der Spur

Bestehende Diagnostikverfahren geben z.B. bei einer Blutvergiftung oder einer Entzündung der Herzinnenhaut häufig keinen eindeutigen Rückschluss auf die ursächlichen Keime. Deshalb müssen Patienten oft mit Breitband-Antibiotika behandelt werden, was zu einer hohen Sterblichkeit sowie schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen kann. Außerdem fördert die häufige Gabe von Breitband-Antibiotika die Entstehung resistenter Krankenhauskeime.

„Für uns ist wichtig, dass wir Verbesserungen schaffen, die am Patientenbett ankommen."
Dr. Philip Stevens, CEO & Co-Founder, Noscendo GmbH

Noscendo verspricht, Erreger von Herzklappenentzündungen und Blutvergiftungen schneller, kosteneffizienter und verlässlicher nachzuweisen. Damit liefern die Duisburger ein wichtiges Tool für Intensivstationen, Transplantationszentren oder für die Behandlung von Patienten mit Vorerkrankungen wie zum Beispiel Krebs.

Apropos Schimanski: Noscendo arbeitet so ähnlich wie ein Tatort-Kommissar – und mit Unterstützung modernster Cloud-Technologie:

„Wir weisen Bakterien im Blut von Patienten anhand von genetischen Spuren nach – ähnlich wie ein Kommissar, der einen Verbrecher nicht auf frischer Tat, sondern anhand seiner ‚Fingerabdrücke‘ überführt“, erklärt Stevens..

Identifikation von Erregern mit der Cloud von Amazon Web Services (AWS)

Arbeit bei Noscendo
Foto von Jan Sassmannshausen
Arbeit bei Noscendo
Foto von Jan Sassmannshausen
Arbeit bei Noscendo
Foto von Jan Sassmannshausen
Arbeit bei Noscendo
Foto von Jan Sassmannshausen
Arbeit bei Noscendo
Foto von Jan Sassmannshausen

Noscendo identifiziert anhand von DNA, die frei im Blutstrom des Patienten vorhanden ist, infektiöse Keime mithilfe von Algorithmen. Die hierfür benötigten Serverkapazitäten stammen von Amazon Web Services (AWS) und können von Noscendo, flexibel, bedarfsorientiert und dadurch zu vergleichsweisen niedrigen Kosten genutzt werden.

„Wir als junges, aufstrebendes Unternehmen könnten die für unsere Infektionsdiagnostik benötigten Computerkapazitäten gar nicht finanzieren, wenn wir dafür ein eigenes Rechenzentrum aufbauen und betreiben müssten.“, erklärt Stevens. „Außerdem gibt AWS überzeugende Antworten, wenn es um das Thema Datensicherheit und sensible Patienteninformationen geht – zum Beispiel mit Servern, die nicht irgendwo, sondern hier in Deutschland betrieben werden.“

Noscendo will die Infektionsdiagnostik revolutionieren und damit die Arbeit von Ärzten und Mikrobiologen sowie die Gesundheit von Patienten verbessern. Trotz modernster Computer-Technologie und smarter Algorithmen ist für die Duisburger entscheidend, was am Patientenbett von ihren Entwicklungen ankommt. Denn: „Entscheidend ist aufm Platz!“