Für Menschen mit wenig Geld ist es in diesen Tagen schwer. „Viele Leistungen entfallen, weil Angebote Corona-bedingt eingestellt werden müssen. Dazu kommt, dass durch die Pandemie die Zahl der Bedürftigen steigt“, sagt Münchner-Tafel-Vorsitzende Hannelore Kiethe (re. oben i. Bild). 20.000 Menschen versorgt die Tafel wöchentlich mit Lebensmitteln: „Die Münchner Tafel ist deutschlandweit die einzige größere Tafel, die ihre Lebensmittelversorgung in dieser schwierigen Zeit ununterbrochen und im vollen Ausmaß gewährleisten konnte und auch weiterhin kann."
Die Beschaffung der Lebensmittel erfordert logistische Höchstleistungen. In den Wintermonaten kann sie zum Kraftakt für die Münchner Tafel werden, wenn die Spenden den Bedarf nicht decken. „Das ist bei Obst und Gemüse definitiv der Fall. Deshalb sind wir froh, dass Amazon zusätzlich spendet und wir mit den zusätzlichen Früchten gut durch den Winter kommen", sagt Hannelore Kiethe.
„Wir sind froh, dass Amazon zusätzliches Obst und Gemüse spendet. Im Winter bekommen wir einfach zu wenig Ware, um den Bedarf regulär zu decken."
Regulär unterstützen wir die Münchner Tafel regelmäßig mit Lebensmitteln aus Fresh-Überbeständen: Seit 2019 haben wir mehr als eine Million Produkte und Großpackungen zur Verfügung gestellt. Für das Extra-Obst und Gemüse stellen wir zusätzlich 50.000 Euro an Mitteln bereit. Neben den 27 eigenen Ausgabestellen kommt es über 100 sozialen Einrichtungen, darunter auch zahlreichen Hilfsorganisationen für Obdachlose zugute.
Heimatstern ist einer von vielen Münchner Organisationen, die mit der Münchner Tafel zusammenarbeiten. Der Verein versorgt unter anderem Obdachlose und Menschen ohne festen Wohnsitz mit Lebensmitteln. 8.643 Menschen (Stand: Sept. 2020) gelten nach Angaben des Münchner Sozialreferats als wohnungslos. „Die Dunkelziffer ist weitaus höher", schätzt Heimatstern-Mitgründer Tilman Haerdle. „Viele fallen durch das offizielle Raster, weil sie offiziell nicht als wohnungslos gemeldet sind."
Corona erschwert die Arbeit des Vereins und die Ausgabe der Sach- und Lebensmittelspenden. „Wir haben bei uns nicht viel Platz, es ist nicht leicht, die Abstandsregeln einzuhalten. Deshalb vereinbaren wir einzelne Abholtermine und packen Tüten vor", sagt Tilman Haerdle. In den Sommermonaten versammelten sich in der Spitze mehr als 100 Menschen vor der Heimatstern-Ausgabestelle. „Das wäre natürlich jetzt fatal. Deshalb tun wir alles, um das Infektionsrisiko zu minimieren und weiterhin unsere Hilfe anzubieten."
Einmal pro Woche bringt der Lieferwagen der Münchner Tafel die Lebensmittel zu Heimatstern. Tilman Haerdle freut sich, dass er reichlich Obst und Gemüse enthält. Im kalten Winter sei das Leben für Wohnungslose schon ohne Corona hart genug: „Bei vielen ist die Gesundheit angeschlagen. Da ist Obst und Gemüse wichtig."