Warum arbeitet ein Pilot wie ich in einem Amazon Logistikzentrum? – Das ist eine Frage, die ich oft höre. Meine Antwort: Weil ich meinen Job bei Amazon, meine Kolleginnen und Kollegen, die Teams und das ganze Arbeitsklima unwahrscheinlich gerne mag. Ich kann der sein, der ich immer sein wollte. Ich kann alles erreichen, was ich erreichen möchte. Ich arbeite derzeit als „Workforce Staffing Manager“ bei Amazon und bin verantwortlich für Einstellungsprozesse in Sülzetal bei Magdeburg. Neben dem Pilotenschein habe ich ein BWL-Studium abgeschlossen.

Glamazon bei Amazon

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Vielfalt bei Amazon: Über Glamazon, Pride, LGBTQIA+ und den Regenbogen

Im letzten Jahr habe ich ein Glamazon Chapter für unser Logistikzentrum in Sülzetal gestartet. Aktuell gründe ich ein deutschlandweites für alle Mitarbeiter:innen in unseren Logistikzentren. „Glamazon“ steht u. a. für „Gay“ und „Lesbian“ und für alle LGBTQIA+ Kolleg:innen (Anm.: LGBTQIA+ ist die Abkürzung für: Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Queer, Intersexual und Asexual) bei Amazon und solche, die sich für eine bunte und diverse Gesellschaft einsetzen möchten. Davon gibt es einige. Weltweit haben wir mehr als 200 aktive Glamazon Gruppen, in denen man Austausch, Rat, Tipps und Förderung durch Mentor:innen findet. Unsere erste große Aktion hier in Sülzetal ist unser Pride-Monat im Juni: Dann leuchten nicht nur die Zugangswege innerhalb des Logistikzentrums in Regenbogenfarben. Wir klären auch in allen Schichtbesprechungen über die Hintergründe zu LGBTQIA+ und den Pride-Aktionen auf. Wir möchten damit bewusst mögliche Berührungsängste beseitigen.

„Bei Amazon kann ich der sein, der ich immer sein wollte. Und ich kann alles erreichen, was ich erreichen möchte."
Manuel Köhler

Dass Amazon anders ist, habe ich bereits im Vorstellungsgespräch gemerkt. Ich war im schicken Hemd und frisch gestylt vom Friseur, so kennt man das ja für Bewerbungen. Der Deutschlandchef für den Bereich, für den ich mich beworben hatte, saß im T-Shirt da. Ein weiterer Amazon Kollege im Pulli. Das Gespräch war locker, alle sehr freundlich und interessiert. Hier zählt nicht, was Du bist, welchen kulturellen Hintergrund oder welche sexuelle Orientierung Du hast: Wichtig ist, was Du tust und wie Du es machst.

Mein Job und meine Erfahrungen bei Amazon

An meinem ersten Arbeitstag wurde ich superherzlich von allen aufgenommen. Dass ich schwul bin, war überhaupt nicht relevant. Die Reaktion war allenfalls: „Ach, du hast ‘nen Freund? Cool!“ Dass ich hier so sein kann, wie ich bin, empfinde ich als unheimlich befreiend. Nirgendwo anders konnte ich mich bislang so entfalten wie bei Amazon. Seien wir ehrlich: Anders als hetero zu sein, ist immer noch befremdlich für viele.

Während meiner Jugend hat mir das sehr zu schaffen gemacht. Ich bin in Niederbayern aufgewachsen. Dort hält man im Allgemeinen viel auf Traditionen. Dass ich mich für Jungs interessiere, habe ich verheimlicht. Ich wollte keine Vorurteile, nicht für mich und auch nicht für meine Familie, die damit ebenfalls hätte leben müssen. Mein Studium in Magdeburg war für mich der Beginn eines neuen Kapitels in meinem Leben: Ich wollte mich nicht mehr verstellen, und das war gut so. Niemand hat blöd reagiert. Das hat mir gezeigt, dass viele Ängste nur im Kopf stattfinden. Auch meine Familie war sehr verständnisvoll.

Nach dem Studium kehrte mein alter Traum vom Fliegen zurück. Ich beschloss, eine Ausbildung als Pilot zu beginnen. Die Pilotenschule bedeutete nicht nur, viel zu lernen. Sie war auch ein großes finanzielles Investment für mich. 2019 hatte ich den Pilotenschein in der Tasche und gleichzeitig die Schulden aus der Ausbildungsfinanzierung. Nur, niemand brauchte Piloten. Die Fluggesellschaften kämpften mit den wirtschaftlichen Konsequenzen durch Corona.

Manuel Köhler: ein junger Mann mit kurzen blonden Haaren in Sicherheitsweste in einem Amazon Logistikzentrum.
Manuel klärt in einer Schichtbesprechung bei Amazon über die Hintergründe zu LGBTQIA+ und den Pride-Aktionen auf.

Guter Arbeitgeber: Karriere und Aufstieg bei Amazon

Ich habe unzählige Bewerbungen geschrieben und unzählige Absagen erhalten. Auch die Nachfrage für Betriebswirte wie mich mit Schwerpunkt für Personalwesen war gering. Dass ein internationaler Konzern wie Amazon einen Standort bei Magdeburg eröffnete und Personalfachkräfte suchte, war für mich ein Zeichen. Ich bin sehr dankbar für die Chancen, die man mir hier gibt. Ich habe einen sicheren Job, das hat mir auch finanziell sehr geholfen.

Ich bekam ein super Gehalt und einen steilen Karriereaufstieg. Ich wurde unterstützt, gefördert und in kurzer Zeit vom stellvertretenden Abteilungsleiter zum Manager befördert. Und wenn der Aufstieg tatsächlich noch wörtlich kommt und Amazon mich fragt: „Manu, hast du Bock, für uns zu fliegen?“ – Ich sage bestimmt nicht Nein! Bei Amazon ist alles möglich.