Grit arbeitet seit 2008 bei Amazon in Leipzig, aktuell in der Wareneinlagerung. Wer sie kennt, weiß: Grit hilft, wo Hilfe gebraucht wird - in der Arbeit und privat. In ihren eigenen Worten beschreibt sie das so:
„Wenn ich jemandem helfen kann, dann mache ich das. Ich wohne außerhalb der Stadt. In unserem Dorf leben nur 80 Leute. Ich kümmere mich um 10 - 12 Ältere, gehe für sie einkaufen. Vor der Arbeit oder danach, wie die Schicht eben fällt.
Bei manchen kenne ich die Wünsche, andere geben mir einen Einkaufszettel. Das Geld liegt im Korb. So vermeiden wir einen direkten Kontakt und ein Ansteckungsrisiko. Sie winken mir hinter der Scheibe. Einmal die Woche – am Samstag – übernimmt meine Tochter den Brötchenservice.
Wir kennen uns alle untereinander, haben oft zusammen gefeiert. Dieses Jahr ist allerdings alles ausgefallen. Schwierig ist für mich, dass man die Leute nicht mehr drücken kann. Schwierig auch, dass alte Leute schwer hören und ich dennoch auf den Abstand achten muss. Man kann sich auch nicht mehr in die Wohnung setzen, um ihnen zuzuhören. Das fehlt auf beiden Seiten."