Vor sechs Jahren beschloss Barbara Schüsselbauer, ihr Leben zu ändern. Die zweifache Mutter wollte nicht zurück in ihren früheren Job, sondern arbeiten und sich um ihre beiden Kinder kümmern. Dabei ging sie nach Plan vor: Sie überlegte sich, wo ihre Stärken liegen und welche Kontakte sie nutzen könnte. Zuvor hatte sie 14 Jahre als Designerin in der Sportartikelbranche gearbeitet. Mit Stoffen, Formen und Farben kannte sie sich also bestens aus. Außerdem stellte sie fest, dass es wenig Kleidung aus biologischer Baumwolle für Babys zu kaufen gab. Die Geschäftsidee für loud + proud war geboren.

„Amazon hat zum Umsatz und zur Bekanntheit von loud + proud erheblich beigetragen."
Barabara Schlüsselbauer

Laut und stolz

Dabei steht „loud“ für laute Kinder und „proud“ für stolze Eltern. „Am Anfang war ich natürlich schon unsicher, ob alles klappt“, erzählt Barbara. „Aber ich war auch überzeugt, eine Nische mit Potenzial getroffen zu haben.“

Heute bietet loud + proud ein großes Sortiment von Kinder- und Babykleidung aus Biobaumwolle an. Im Sommer und Winter gibt es jeweils neue Kollektionen. Strampler, Bodies, Pullis & Co. sind schnell wiederzuerkennen. Alle sind mit Tieren wie Vögeln, Nilpferden oder Elefanten bedruckt. „Ich suche immer Tiere aus, die gut zu Kindern passen und die schön aussehen“, erzählt Barbara. Zuerst zeichnet sie die Tiere und entwirft die Produkte, danach erstellt der Produktionspartner eine Musterkollektion. Anschließend werden sie in großer Stückzahl produziert und auf dem Marktplatz von Amazon.de oder in Kinderbekleidungsgeschäften in ganz Europa angeboten.

Amazon war einer der ersten Abnehmer ihrer ersten Kollektion – der Onlinehändler begann gerade selbst, Kinderkleidung ins Sortiment zu nehmen. „Amazon hat zum Umsatz und zur Bekanntheit von loud + proud erheblich beigetragen“, berichtet Barbara. Innerhalb von kurzer Zeit wuchs das Geschäft. „Dass es sich aber so schnell so gut entwickelt, hätte ich nicht gedacht“, sagt sie rückblickend. Sie konnte fünf Mitarbeiter einstellen, in Kürze erweitert sie ihr Team um zwei zusätzliche Mitarbeiter.

Nur fair und nachhaltig „Made in Europe“

Die 45-Jährige ist viel unterwegs. Denn sie legt nicht nur Wert auf biologisch angebaute Baumwolle, sondern auch darauf, dass die Kleidung unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt wird. Und das kontrolliert sie penibel. „Für mich ist es selbstverständlich, in Europa zu produzieren.“ Deshalb arbeitet sie mit einem langjährigen Geschäftspartner in Portugal zusammen. Auch in Ungarn und in Deutschland werden die farbenfrohen Babysachen gefertigt. Gerade die deutsche Näherei liegt Barbara am Herzen: „Mir ist es wichtig, die Näherinnen dort mit Aufträgen zu versorgen.“

Besonders stolz ist die Unternehmerin aus dem fränkischen Hersbruck auf die GOTS-Zertifizierung von loud + proud. Das Öko-Siegel „Globaler organischer Textilstandard“ besagt, dass jeder einzelne Schritt in der Produktion nachhaltig ist. Zusätzlich muss jeder Betrieb, der mit Barbara zusammenarbeitet, GOTS-zertifiziert sein. „Unsere Kunden legen genauso großen Wert wie ich auf faire Bedingungen, deshalb achte ich ganz genau auf die Einhaltung“, erklärt Barbara.

Vom fränkischen Hersbruck in die Welt

Mit loud + proud hat Barbara noch viel vor: „Im europäischen Ausland sehe ich noch viel Potenzial.“ Anfragen aus arabischen Ländern sowie aus Kanada hat sie bereits. Darüber hinaus will sie neue Produkte anbieten – für den Winter dicke Overalls, für den Sommer Bademode. „Wenn ich eine Idee habe, setze ich sie auch um.“ Sie freut sich sehr über den Erfolg und dass den Leuten die Kleidung so gut gefällt. „Wir bekommen auch viel Lob für das Design.“

Ihre beiden Töchter sind begeistert vom Beruf ihrer Mutter, auch wenn sie oft unterwegs ist. Die Zehnjährige erzählt ihren Freundinnen gerne, dass ihre Mama mal wieder zu einer Modemesse unterwegs ist. Und auch die Siebenjährige mag schon Mode. Die Begeisterung der Mutter für Kleidung ist eben ansteckend.

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