Sarah Collins konnte nicht schlafen. 2008 litt Südafrika unter Energieknappheit. Immer wieder fiel in Johannesburg der Strom aus. In Städten, Krankenhäusern und Schulen gab es nur alle paar Tage für wenige Stunden Elektrizität. Als die Stadt wieder einmal im Dunkeln lag, sprang Sarah mitten in der Nacht aus ihrem Bett, um ihre Mitbewohnerin zu wecken: „Jetzt hab ich’s! Jetzt weiß ich, wie ich die Welt verändern kann."
„Nach drei Monaten mussten die Kinder nur noch einmal pro Woche Feuerholz suchen und alle gingen zur Schule. Sie hatten Geld für Schuhe. Der Wonderbag hatte ihnen aus der Armut geholfen."
Ihr ganzes Leben lang hatte Sarah versucht, die Situation der Landbevölkerung in Afrika, insbesondere die der Frauen, zu verbessern. Sie arbeitete in Krankenhäusern für AIDS-Waisen. Sie engagierte sich für den Naturschutz. Sie half, lokale Kleinunternehmen aufzubauen, die Frauen auf dem Land eine Verdienstmöglichkeit boten. Sie gründete sogar eine Partei und kandidierte für politische Ämter.
Aber als in jener Nacht der Strom ausfiel, dachte Sarah an ihre Kindheit zurück. Sie war in einer entlegenen Gegend auf dem Land aufgewachsen und erinnerte sich daran, wie ihre Oma Decken und Kissen um einen Topf mit heißem Essen gewickelt hatte, um so das Essen weiter zu garen und gleichzeitig knappes Brennmaterial zu sparen. „Das müsste funktionieren", dachte sie. Dann fiel ihr ein, dass sie einmal Männer in einem Dorf dabei beobachtet hatte, wie sie Essen im Boden vergruben, um es zu garen. „Ich dachte mir: 'Das ist eine der ältesten Techniken der Welt.'"
Ein Weg aus der Armut
Am nächsten Tag baute Sarah den Prototypen eines Schongarers, der durch Wärmespeicherung funktioniert: den Wonderbag. In den dick gepolsterten Beutel stellt man einen auf Gartemperatur gebrachten Essenstopf. Bis zu zwölf Stunden lang können Mahlzeiten darin schonend gegart werden. „Frauen auf dem Land verbringen viel Zeit damit, Feuerholz zu suchen", erklärt Sarah. „Das kostet nicht nur Zeit, sondern ist auch gefährlich. Zudem entsteht durch das Verbrennen von Holz in geschlossenen Räumen giftiger Rauch. Durch den Wonderbag können Frauen ihre Familien mit weniger Aufwand günstiger ernähren". Außerdem hilft er den Familien, die ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von Essen verdienen müssen.
So auch einer Bekannten von Sarah, die sich um neun Waisen kümmerte. Sarah gab ihr den ersten Wonderbag. Das magere Einkommen, mit dem die Familie kaum über die Runden kam, stammte aus dem Verkauf von Essen, das während des ganzen Tages über einem Holzfeuer unterhalten werden musste. Die Hütte war deshalb voller Rauch vom Feuer. Die Kinder gingen nicht zur Schule, da sie den ganzen Tag Feuerholz sammeln mussten. „Das Leben der Familie hat sich heute vollständig verändert", sagt Sarah zurückblickend: „Nach drei Monaten mussten die Kinder nur noch einmal pro Woche Feuerholz suchen und alle gingen zur Schule. Sie hatten Geld für Schuhe. Der Wonderbag hatte ihnen aus der Armut geholfen."
Die Welt ändert sich, Beutel für Beutel
Fünf Jahre später hat Sarah mehr als 700.000 Wonderbags in ganz Afrika verkauft oder verschenkt.
Mittlerweile ist der Wonderbag auch in Deutschland, Großbritannien und in den USA bei Amazon erhältlich. Sarahs neues Ziel ist es, weltweit über eine Million Wonderbags zu verkaufen. Für jeden bei Amazon gekauften Beutel erhält eine bedürftige Familie in Afrika einen Wonderbag geschenkt. „Ich habe mich für Amazon entschieden, weil mich die Idee begeistert, eine der ältesten Techniken der Menschheit mit einer der modernsten, effizientesten und umweltfreundlichsten Möglichkeiten einzukaufen zu verbinden", sagt Sarah.
"Der Verkauf des Wonderbags durch Amazon bringt gesundes und schonend gegartes Essen in die Küchen in aller Welt", sagt Sarah. „Und was genauso wichtig ist: Mit jedem Kauf unterstützt man eine innovative Idee, die vielen Menschen hilft."