Auf dem Tisch in ihrem Wohnzimmer hat Gitta Gritzmann zahlreiche Bücher, Hörbücher, Flyer und Plakate sorgfältig nebeneinander aufgestellt. Daneben liegt ein Koffer mit den wichtigsten Utensilien eines jeden Detektives: eine Lupe, eine Agentenbrille, Handschellen, ein Anzug der Spurensicherung. Für Gitta, die den Verein Kinder lesen und schreiben für Kinder e.V. leitet, sind das Gegenstände, die ihr bei ihrer Arbeit helfen, Kinder für das Lesen und Schreiben zu begeistern. Im speziellen Fall: für Kriminal- und Detektivgeschichten.

Die Leidenschaft für Geschichten teilen

Die Idee für den Verein entstand, als Gittas Sohn Simon im Krankenhaus lag und seine Eltern ihm Geschichten vorlasen. Der damals Neunjährige genoss es, den Geschichten zuzuhören. Nicht jeder der kleinen Patienten auf seiner Station aber hatte das gleiche Glück. Deshalb bat er seine Eltern, auch anderen Kindern vorzulesen. Gitta war sofort Feuer und Flamme für diesen Vorschlag. Gleichzeitig kam der Germanistin, die bereits während ihres Studiums in den USA Schreibseminare gegeben hatte, der Gedanke, Kinder zum Schreiben eigener Texte zu motivieren: „Ich wollte nicht nur Texte aus Kinderbüchern vorlesen, sondern Geschichten, die von Kindern für Kinder geschrieben wurden.“

„Uns liegt es am Herzen, Kinder und Jugendliche in verschiedenen Lebenssituationen und mit unterschiedlichen Bildungshintergründen zu fördern."
Gitta Gritzmann, Vereinsvorsitzende von Kinder lesen und schreiben für Kinder e.V.

Gemeinsam mit der damaligen Rektorin einer Münchner Grundschule startete Gitta ihr erstes Projekt: Schüler der dritten und vierten Klasse schrieben Geschichten, die sie dann in der kinderonkologischen Station eines Münchner Krankenhauses vorlasen. „Den Schülern machte es Spaß, Geschichten zu schreiben und die Kinder in der Klinik freuten sich über die Abwechslung – es war eine Win-Win-Situation“, berichtet Gitta. In der Folge häuften sich die Anfragen für Lesungen und Schreibworkshops. Irgendwann waren es so viele, dass Gitta im Juli 2007 gemeinsam mit sieben Mitstreitern beschloss, den Verein Kinder lesen und schreiben für Kinder e.V. zu gründen. Inzwischen organisiert der Verein mit zwölf Mitgliedern bayernweit Schreibwettbewerbe, Lesungen, (interkulturelle) Schreibwerkstätten und Fortbildungsveranstaltungen. Als Ehrenmitglieder unterstützen die renommierten Schriftsteller Friedrich Ani und Amelie Fried.

Geschichten lauern an jeder Ecke

„Lese- und Schreibkompetenzen sind wichtige Grundlagen für die Bildung unserer Kinder. Aber genauso wichtig ist, dass Kinder mit Geschichten in neue Welten eintauchen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen können“, betont Gitta. Die Schreibwerkstätten orientieren sich an den Interessen, Vorkenntnissen und Hintergründen der Teilnehmer. „Uns liegt es am Herzen, Kinder und Jugendliche in verschiedenen Lebenssituationen und mit unterschiedlichen Bildungshintergründen zu fördern“, erklärt Gitta. Je nach Zusammenstellung der Gruppe arbeitet der Verein deshalb mit Lückentexten, Reizwortgeschichten, grafischen Materialien oder auch Rollenspielen. Wichtig ist dabei immer: Die Kinder müssen sich wohlfühlen und dürfen keine Angst davor haben, Fehler zu machen.

„Viele Kinder glauben, sie könnten nicht schreiben und merken dann in den Schreibwerkstätten, dass es doch geht und viel Spaß macht. Es ist immer wieder ein großartiger Moment, wenn dieselben Kinder später selbstbewusst ihre Geschichten vorlesen und die anderen Teilnehmer mit großen Augen zuhören. Das ist jede Minute wert, die der Verein investiert“, sagt Gitta.

Gemeinsam mehr erreichen

Um auch blinden Kindern und Jugendlichen Bücher näher zu bringen, produzierte Kinder lesen und schreiben für Kinder e.V. zudem bereits einige Hörbücher mit bekannten Sprechern wie Amelie Fried und Tatort-Kommissar Udo Wachtveitl. Der Verein ist Mitglied der Stiftung Wertebündnis Bayern. Zu den Kooperationspartnern gehören u. a. das Deutsche Museum München, die Münchner Stadtbibliothek, die Roland Berger Stiftung, der Bayerische Hospiz- und Palliativverband und viele Schulen in ganz Bayern. Für Gitta ist klar: „Ohne unsere vielen Partner würden wir es auch gar nicht schaffen, so viele tolle Projekte umzusetzen. Wir sind selbst nur ein paar Leute, die ehrenamtlich enorm engagiert sind, und haben wenige Ressourcen. Deshalb sind wir immer froh, wenn wir einfach und unbürokratisch Spenden- und Fördergelder bekommen, um weitere Projekte realisieren zu können. Dabei helfen uns auch Programme wie AmazonSmile, mit denen uns Kunden ohne großen Aufwand unterstützen können.“

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