Salat, der beim Anbau bis zu 95% weniger Wasser braucht. Ein Ammoniak-Verarbeitungssystem, das ein Frachtschiff mit Strom versorgen könnte, dabei am Einsatzort aber emissionsfrei wäre. Dies sind zwei der neuesten Technologien, in die Amazon im Rahmen des Climate Pledge Fund investiert. Der Fonds ist ein 2-Milliarden-US-Dollar-Investitionsprogramm, über welches Amazon visionäre Unternehmen unterstützt, deren Produkte und Services den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft erleichtern.
Hippo Harvest mit Sitz in Half Moon Bay, Kalifornien, ist ein Agarunternehmen, das Pflanzenkunde, maschinelles Lernen und Robotik einsetzt, um Blattgemüse und andere Produkte in Gewächshäusern anzubauen. Die Technologie von Hippo Harvest ist als „Controlled Environment Agriculture“ (Landwirtschaft in kontrollierter Umgebung) bekannt. Sie befasst sich mit Emissionen und Abfällen, die beim herkömmlichen Gemüseanbau entstehen – einschließlich Düngemittel- und Bodennutzung, Transport und Deponiegas aus Abfällen. Diese Emissionen machen etwa 30% der Emissionen von Pflanzen aus, die als Nahrungsmittel angebaut werden.
Das Pilotgewächshaus von Hippo Harvest nutzt einen geschlossenen Kreislauf sowie ein Dünge- und Wassersystem, das direkt an der Pflanzenwurzel ansetzt. Das System benötigt bis zu 95% weniger Wasser als die herkömmliche Landwirtschaft. Außerdem filtert es Abflusswasser, welches das lokale Trinkwasser verschmutzen könnte. Kleine Roboter werden als Traktoren eingesetzt und pflegen grüne Blattpflanzen wie beispielweise Salat. Sie übernehmen außerdem Aufgaben wie die Bewässerung, die Datenerfassung, den Pflanzentransport und die Reinigung. Das Gewächshaussystem kann fast überall eingesetzt werden. Dadurch können Produkte näher an den Verbraucher:innen angebaut werden und es werden weniger Emissionen durch den Transport der Produkte verursacht. Die Haltbarkeit der frischen Produkte wird dadurch bis zu fünf Tage verlängert. Darüber hinaus wendet das System von Hippo Harvest maschinelles Lernen an und experimentiert mit einem effizienten Einsatz von Dünger, Wasser, Licht und anderen Variablen, um die bestmöglichen Ernten zu erzielen.
Durch die Investition des Climate Pledge Fund in Hippo Harvest soll das Unternehmen seinen derzeitigen Gewächshausbetrieb erweitern können. Das Ziel: mit dem Verkauf der Gemüsekulturen beginnen. Als Lebensmittelhändler mit Angeboten wie Amazon Fresh ist Amazon bestrebt, neue Lösungen wie die von Hippo Harvest zu unterstützen.
Amazon investiert außerdem in Amogy, ein in New York ansässiges Technologie-Startup. Das Unternehmen entwickelt ein Ammoniak-Energiesystem. Das System ist am Einsatzort emissionsfrei und kann für den Antrieb von Schwerlasttransporten, wie beispielsweise Frachtschiffen verwendet werden.
Der Climate Pledge Fund unterstützt Amogy bei der Entwicklung der kommerziellen Technologieanwendung. Die Anwendung hat das Potenzial, eines der ersten kommerziell messbaren Ammoniak-Stromerzeugungssysteme zu werden. Die Technologie wandelt Ammoniak in Strom um, der am Einsatzort emissionsfrei ist und eine ausreichende Energiedichte aufweist, um die Anforderungen von Schwerlasttransporten wie der Frachtschifffahrt zu erfüllen.
Die Technologie von Amogy hat auch Auswirkungen auf Amazons eigene Nachhaltigkeitsziele, die Amazon sich mit der Gründung der Klimainitiative Climate Pledge gesetzt hat: nämlich bis 2040 CO2-neutral zu sein. Amazon hat hierfür vor kurzem auch die Cargo Owners for Zero Emission Vessels (coZEV; Frachtunternehmen für emissionsfreie Schiffe) mitbegründet. Die Koalition wird vom Aspen Institute geleitet und ist die erste Initiative dieser Art im maritimen Bereich. Die Mitglieder verpflichten sich, bis 2040 auf CO2-neutrale Treibstoffe umzusteigen. Mithilfe von Amazon wurde außerdem die First Movers Coalition ins Leben gerufen. Der Zusammenschluss zielt auf nachhaltige Innovationen in den Bereichen Luftfahrt, Seeschifffahrt und LKW-Transport ab, um so Emissionen zu reduzieren.
Amazon nimmt weiterhin Bewerbungen für den Climate Pledge Fund entgegen. Hier erfahrt Ihr mehr.