Amazon unterstützt mit 3,75 Millionen Euro das Urban-Greening-Programm der Umweltschutzorganisation The Nature Conservancy, um Städte in Deutschland widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Der Auftakt erfolgte im Mai 2020 in Berlin im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, seit 2022 gehört auch Stuttgart zu den Pilotstädten. Von den gesammelten Erkenntnissen sollen Städte in ganz Europa profitieren. Amazon geht damit einen weiteren Schritt, um den Climate Pledge umzusetzen: Das Versprechen, bis 2040 CO2-neutral zu arbeiten.

Menschen in Großstädten erleben die Folgen des Klimawandels hautnah: Viele waren in den letzten Jahren wiederholt von Hitzewellen und Überschwemmungen betroffen. So führte beispielsweise der Sturm „Axel“ im Mai 2019 in Berlin zu 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Die Folge: Starke Überschwemmungen in der ganzen Stadt. Im selben Jahr rief Berlin den Klimanotstand aus.

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Foto von Devan King/Devan King
Bei einem vergleichbaren Projekt werden in West Louisville, Kentucky, Bäume gepflanzt.
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Foto von Devan King/Devan King
Schüler der Woodlawn Highschool in Birmigham, Alabama, arbeiten in einem „Naturschutzlabor“ zusammen, um einen Baum zu pflanzen. In einem „Naturschutzlabor“ wird Land für Bestäuber, Vögel und Biodiversität nutzbar gemacht und ein positiver Beitrag zur effektiven Rückhaltung von Regenwasser geleistet. Neben diesen Vorteilen für die Umwelt, arbeiten darüber hinaus mehrere Generationen zusammen. Naturschutzlabore entstehen Schritt für Schritt und brauchen nicht viel Pflege.
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Foto von Devan King/Devan King
Eine Schülerin der Woodlawn High School in Birmingham, Alabama, zeigt ihre schmutzigen Handschuhe von der Arbeit an einem Naturschutzlabor.
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Foto von Randy Olson/Randy Olson
Freiwillige bei einer Baum- und Strauchbepflanzung beim Referenzprojekt „Green Heart Louisville“ in Kentucky im November 2019. Dabei wurden 8000 Bäume gepflanzt, um zu prüfen, ob dadurch die Luftqualität und somit die Gesundheit der Menschen dort verbessert werden kann.
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Foto von Lucas Foglia/Lucas Foglia
Lydia Silvas bewässert den Gemeinschaftsgarten in ihrem Wohnort, Bridgeport in Connecticut. Das TNC pflanzt dort rund um das Hall Neighborhood House 150 Bäume, um die Natur in städtischen Gebieten wiederherzustellen und zu stärken.
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Foto von Greg Kahn/Greg Kahn
Kristof Grina, Mitbegründer von Up Top Acres, erntet Gemüse aus einem 3000 Quadratmeter großem Dachgarten in Washington, D. C. Up Top Acres hat dort mehrere Dachgärten, die nicht nur zu einer besseren Rückhaltung von Regenwasser beitragen, sondern auch das Ernten von Karotten bis Mangold ermöglichen. Solche Dachgärten sind ein Beispiel dafür, wie Städte daran arbeiten, die Verschmutzung durch Regenwasserabfluss einzudämmen. (Up Top Acres arbeitet nicht mit dem TNC zusammen.)

Mit Dachgärten und Schafen gegen den Klimawandel

Wenn es darum geht, Lösungen für die Anpassung städtischer Gebiete an den Klimawandel zu entwickeln, dürfen wir keine Zeit verlieren. Denn die Auswirkungen des Klimawandels machen sich nicht nur in Berlin bemerkbar: Weltweit haben Städte mit immer häufigeren und intensiveren Hitzewellen und Überschwemmungen zu kämpfen. Außerdem geht die Artenvielfalt in urbanen Räumen drastisch zurück. Um solchen extremen Klimafolgen entgegenzuwirken, hat The Nature Conservancy im Jahr 2020 das Urban-Greening-Programm ins Leben gerufen. Ziel des Projekts ist es, Städte widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen, indem naturbasierte Lösungen genutzt werden. Hierzu zählen unter anderem Wiesen, Grünflächen, Parks oder grüne Infrastrukturen, wie beispielsweise begrünte Dächer. Denn: Mehr Grünflächen anzulegen und bestehende Grünflächen effektiver zu nutzen, ist einer der wirksamsten und kostengünstigsten Wege, um mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. So können neue Grünflächen zum Beispiel dabei helfen, Städte besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten und Probleme wie Wärmeinseln und städtische Überschwemmungen einzudämmen.

Seit dem Start des Programms im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat The Nature Conservancy bereits eine ganze Reihe an Maßnahmen umgesetzt:

  • In einem ersten Schritt wurden geeignete Flächen identifiziert, die entweder neu begrünt werden können oder eine Aufwertung der bestehenden Bepflanzung benötigen – wie beispielsweise Dachflächen, Mittelstreifen oder Parks. So ergab zum Beispiel eine wissenschaftliche Untersuchung von 23.000 Dachflächen, dass etwa 14.700 Dächer im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf begrünt werden könnten. The Nature Conservancy arbeitet nun mit lokalen Akteuren zusammen, um anhand dieser Ergebnisse zu entscheiden, wie die Methode auch auf andere Bezirke in Berlin übertragen werden kann.

  • In einem zweiten Schritt werden gemeinsam mit lokalen Verwaltungen und Organisationen konkrete Maßnahmen entwickelt. Ein bereits umgesetztes Projekt befindet sich am Stadion Wilmersdorf: Hier beweiden seit 2021 Schafe und Ziegen die Grünflächen auf den ehemaligen Zuschauerrängen und sorgen so für mehr Artenvielfalt. Ein weiteres Projekt ist die Begrünung des Mittelstreifens in der Hardenbergstraße. Nach einer detaillierten Planungsphase sollen die Arbeiten im Herbst 2023 beginnen.

Auch Stuttgart ist Pilotstadt

Dank der Hilfe Amazons konnte das Urban-Greening-Programm letztes Jahr auf eine weitere deutsche Großstadt ausgeweitet werden: So gehört neben Berlin nun auch Stuttgart zu den Pilotstädten. Gemeinsam mit der Landeshauptstadt entwickelt und fördert The Nature Conservancy naturbasierte Maßnahmen zur Eindämmung von Hitzewellen und Starkregenfällen. So soll etwa im Frühjar 2023 im Rahmen eines Projektes der Universität Stuttgart eine Fassadenbegrünung entstehen, um die natürlichen Fähigkeiten von Grünflächen zur Regulierung der Gebäudetemperatur bei immer heißeren Temperaturen zu nutzen. Die begrünte Fassade wird zudem einen wichtigen Lebensraum für Insekten, Vögel und Fledermäuse bieten.

Zak Watts, Director EU Sustainability bei Amazon, sagt: „Amazon investiert in naturbasierte Lösungen, um nachhaltige, positive Veränderungen zu bewirken – für die Natur, die Tierwelt und die Orte, an denen wir tätig sind. Wir sind stolz darauf, neue Projekte in Stuttgart zu unterstützen – der zweiten Stadt in Deutschland, die von unserem Right Now Climate Fund profitiert – und unser Programm zu erweitern, das seit 2020 zur Wiederherstellung von natürlichen Lebensräumen in Berlin beigetragen hat.“

Klimaschutz von Deutschland bis nach Europa

Das Urban-Greening-Programm wird wissenschaftlich begleitet, wodurch gemessen werden kann, welchen Effekt die Maßnahmen haben. Zudem soll am Ende ein Leitfaden für die Begrünung von Städten entstehen, den Kommunen in ganz Europa nutzen können. „Städte werden in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Rolle als Vorreiter und Antreiber unabhängiger Klimaschutzmaßnahmen auf lokaler Ebene spielen, um das starke nationale Engagement Deutschlands für Klimaneutralität bis 2050 zu unterstützen", sagt Jamie Chan, Program Director Urban Greening bei The Nature Conservancy Deutschland. Die Natur halte kostengünstige Lösungen bereit, um Städte und Gemeinden auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.

Das Urban-Greening-Programm ist das erste außerhalb der USA angesiedelte Projekt im Rahmen des 100-Millionen-Dollar Right Now Climate Fund von Amazon – als Teil des Engagements für den Climate Pledge. Diesen hatte Amazon 2019 gemeinsam mit Global Optimism ins Leben gerufen und als erstes Unternehmen unterzeichnet. Der Climate Pledge ist eine Initiative für Unternehmen, die sich dazu verpflichten, die Ziele des Pariser Abkommens zehn Jahre früher zu erreichen und bereits bis 2040 ihren CO2-Ausstoß auf null zu reduzieren – durch Dekarbonisierung ihrer Betriebe und den Einsatz naturbasierter Lösungen.