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„Ich fand schon damals, dass alle Kinder die gleiche Chance auf Bildung haben sollten, egal ob in Vietnam oder Deutschland."
„Das Leben von Kindern und Jugendlichen in Vietnam ist nicht immer leicht“, erzählt An Ngo. „Aus finanziellen Gründen können viele von ihnen nur die Grundschule besuchen und beginnen dann zu arbeiten, damit ihre Familie sich über Wasser halten kann: Sie helfen auf dem Feld, verkaufen Lose oder putzen Schuhe. Das Recht auf Bildung bleibt ihnen verwehrt.“ An Ngo arbeitet als Werkstudentin im Amazon Office in München. Die 25-jährige BWL-Studentin ist zwar selbst in Deutschland geboren und aufgewachsen, besuchte in ihrer Kindheit aber häufig Verwandte in Vietnam. Das hat An geprägt: „Nur durch die Flucht meiner Eltern nach Deutschland hatte ich die Möglichkeit, auf eine Schule zu gehen und eine gute Ausbildung zu bekommen. Ich fand schon damals, dass alle Kinder die gleiche Chance auf Bildung haben sollten, egal ob in Vietnam oder Deutschland.“
„Eine gute Tat. Viele dankbare Herzen.“
Gemeinsam mit sechs Freunden, die auch einen vietnamesischen Migrationshintergrund haben, beschloss An deshalb im März 2010 die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Die beherzten Jugendlichen – damals gerade einmal 17 und 18 Jahre alt – gründeten den Verein Asia Charity Organization (ACO) e.V. und begannen, Geld für Bildungsprojekte in Asien zu sammeln. „Wir waren damals sehr jung und wussten noch nicht so recht, wie wir am besten unterstützen können. Trotzdem organisierten wir mit Hilfe unserer Eltern zahlreiche Benefizveranstaltungen in München, deren Erlöse wir an Hilfsorganisationen wie Unicef spendeten“, erinnert sich An. „Für uns war klar, dass man selbst mit kleinen Dingen Gutes tun kann. Daher stammt auch unser Motto: ‚Eine gute Tat. Viele dankbare Herzen‘.“
2017, sieben Jahre später, besteht ACO e.V. bereits aus über 60 Mitgliedern, die zwischen 14 und 28 Jahren alt sind. Das gesammelte Geld fließt inzwischen nicht mehr an internationale Organisationen, sondern in eigene Projekte für bedürftige Kinder – sowohl in Asien als auch in Deutschland. „Wir wollten selbst entscheiden, welche Projekte wir unterstützen und sicherstellen, dass das Geld dort ankommt, wo es benötigt wird“, erklärt An, die im Verein die Koordination mit den asiatischen Organisationen unterstützt.
Für mehr Bildung
Im Mittelpunkt dieser Projekte steht das Thema Bildung. So ermöglichen ACO e.V. und die vietnamesische Organisation Ngan Hac Giay (wörtlich übersetzt „Tausend Kraniche“) Jugendlichen aus ethnischen Minderheiten in den Bergen Vietnams eine Ausbildung in einer nahegelegenen Stadt – zum Beispiel zum Schneider, Elektriker oder Tourismuskaufmann. Aber auch in Chitwan, Nepal, ist die Bildungssituation schwierig: „Die Kinder in Nepal haben schlechte Englischkenntnisse und dazu kommt, dass bei den nepalesischen Lehrern physische Bestrafungen als Lehrmethode keine Seltenheit sind“, berichtet An. Mit Volunteers versuchen ACO e.V. und die Partnerorganisation Helpibri deshalb neue Lehrmethoden zu implementieren, um ein besseres Lernumfeld zu schaffen. „Im Moment planen wir ein Base Camp zu bauen, in dem die freiwilligen Helfer leben können“, sagt An. Man spürt dabei, dass ihr das Projekt am Herzen liegt: „Uns ist wichtig, dass unsere Spendengelder sinnvoll genutzt werden, daher sind regelmäßig Vereinsmitglieder vor Ort, um die Projekte zu betreuen.“ Auch bei An ist es bald so weit: Sobald sie im Januar ihre Masterarbeit abgegeben hat, fliegt sie für einige Monate nach Vietnam, um vor Ort zu unterstützen und neue Maßnahmen zu besprechen.
Die Mühe lohnt sich
Bis dahin gibt es jedoch noch Einiges zu tun: Am 7. Oktober findet im Münchner Kulturzentrum Backstage unter dem Motto „Taste of Asia“ die jährliche Benefizveranstaltung des Vereins statt. Rund 1200 Besucher erwarten die Organisatoren von ACO e.V. Mit traditionellen Tänzen und Gesang sowie asiatischem Essen wollen die engagierten Vereinsmitglieder bei dem Event nicht nur Spendengelder sammeln, sondern den Besuchern auch die asiatische Kultur näherbringen und sie für ehrenamtliche Arbeit begeistern.
„Die Organisation eines solch großen Events ist mit unglaublich viel Arbeit verbunden. Vor der Veranstaltung gibt es jedes Jahr einen kurzen Moment, in dem ich mich Frage, warum wir das eigentlich alles machen. Aber immer wenn ich sehe, wie viele Spenden wir gesammelt haben und wie wir andere dazu motivieren, sich selbst zu engagieren, möchte ich am liebsten sofort damit starten, die nächste Veranstaltung zu planen“, erzählt An begeistert.
Voller Tatendrang
Die junge Frau und ihre Freunde haben deshalb noch viel vor: „Neben den Projekten in Asien möchten wir vermehrt Projekte in Deutschland ins Leben rufen – denn auch hier gibt es viele hilfsbedürftige Kinder.“ Den Anfang machte ACO e.V. mit einem Benefiz-Flohmarkt, dessen Erlös 100 Kindern aus einem sozial schwachen Gebiet Münchens einen Ausflug ins Deutsche Museum ermöglichte.
„Damit wir noch mehr dieser Bildungsprojekte durchführen können, sind wir aber natürlich auf Spenden angewiesen“, erklärt An. „Neben unseren Benefizveranstaltungen helfen uns dabei auch Angebote wie AmazonSmile. Praktisch ist dabei: Viele von uns kaufen sowieso bei Amazon ein. Mit AmazonSmile können wir also ganz einfach Geld für unsere Projekte sammeln – ohne zusätzlichen Aufwand.“ Darüber hinaus ist der Verein immer auf der Suche nach neuen Partnern und Sponsoren für seine Projekte: „Bildung ist der einzige Weg aus der Armut und wir haben noch viele Ideen, wie wir uns in diesem Bereich engagieren können. Unter anderem planen wir aktuell zusammen mit Amazon einen Informatik-Workshop für Jugendliche aus sozial schwachen Familien. Wir haben in den letzten Jahren zwar schon viel geschafft, aber am Ziel sind wir noch lange nicht.“