Auf dem Boden einer Lagerhalle sieht man einen blauen Amazon Transportroboter. Auf der rechten Seite wurde ein roter Anker aufgeklebt und ebenfalls rechts steht die kennzeichnung "100000 amazon robotics".
Amazon Roboter No. 100.000 hat zwar keinen Namen, aber für Mark und seine Kollegen in Winsen ist er dennoch etwas Besonderes: Zusätzlich zu seinem normalen täglichen Einsatz, dem Transport der Artikel zu den Mitarbeitern, darf er für Demonstrationszwecke zeigen, was er kann. Deshalb trägt er in seiner Funktion als Vorführroboter den Anker - das Wahrzeichen des Amazon Logistikzentrums im hohen Norden

Mark Ostendarp ist „RME-Manager“ (Reliability/Maintenance/Engineering) oder Technischer Leiter im Amazon Robotics-Logistikzentrum in Winsen. Mehr als 60 Mitarbeiter in seinem Team sorgen dafür, dass die Technik dort funktioniert und Hunderte von Transportrobotern im Logistikzentrum immer einsatzbereit sind. Die Bestzeit der sogenannten „Drive Units“ liegt zwar bei nur rund 5,5 km/h. Dafür punkten sie in anderen Vergleichswerten.

Rund 340 kg kann ein Amazon Roboter transportieren. „Die Drives fahren die Regalfächer mit den Artikeln direkt zu den Arbeitsstationen, wo die Produkte dann beispielsweise kommissioniert und versandfertig gemacht werden“, sagt Mark. „Sie nehmen unseren Mitarbeitern den Transport und die Laufwege ab. Dadurch können die Mitarbeiter qualifiziertere Aufgaben übernehmen.“

Damit die Transportroboter ihren Weg finden können, sind sie mit Sensoren ausgestattet. Sie erkennen nicht nur mögliche Hindernisse, sondern auch die am Boden angebrachten 2D-Barcodes. „Durch die Markierungen wissen die Roboter, wo sie sich befinden, wohin sie fahren müssen und wo sie beispielsweise ihr nächstes Warenregal finden“, erklärt Mark. Sogenannte „Amnesty Responder“ beheben kleinere Störungen: „So nennt man bei Amazon die Kolleginnen und Kollegen, die zum Beispiel die Drives neu starten. Wenn Artikel aus dem Regal fallen und den Robotern den Weg versperren, kann das schon mal nötig sein.“

Vier Tage, 32 Stunden und sechs Prüfungen liegen hinter jedem Amnesty Responder, bevor er mit den Robotern arbeitet. Das liegt vor allem an den Sicherheitsübungen und praktischen Unterweisungen. „Sicherheit“, so Mark, „hat bei Amazon immer höchste Priorität.“

Vor seinem Job im Robotics-Logistikzentrum war Mark 16 Jahre lang in der Automobilbranche. Er sagt: „Die Komplexität bei Amazon liegt weniger in der einzelnen Anwendung. Die Herausforderung liegt in der Vielzahl der zu verarbeitenden Bestellungen.“

Weitere Informationen und Hintergründe zum Tag der Logistik bei Amazon in Winsen und an allen weiteren Logistikstandorten finden sich hier.