In der Logistik stehen die Menschen im Mittelpunkt. Deshalb haben sich dort digitale Personaleinsatzplanungssysteme etabliert, denn sie ermöglichen eine langfristige Planung und verlässliche Schichtzeiten für die Beschäftigten. Die eingesetzten Systeme und Werkzeuge sind aber sehr unterschiedlich. Zu diesem Schluss kommt eine jüngste Studie des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML in Kooperation mit Forschungs- und Industriepartnern. Was ist sinnvoll und warum? – Ein Gedankenaustausch zwischen Amazon Regionaldirektor Norbert Brandau und Linda Wings, Leiterin der Fraunhofer-IML-Studie.

Die Logistik arbeitet Hand-in-Hand mit vielen anderen Wirtschaftsbereichen und muss sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Die letzten beiden Jahre haben dies deutlich gezeigt. Doch was erwarten Kund:innen in Zeiten von Veränderung von der Logistik? Am Tag der Logistik präsentierte Norbert Brandau, als Regionaldirektor zuständig für Amazon Logistikzentren in Deutschland, neueste Umfrageergebnisse. Dabei berief er sich auf eine neue repräsentative Umfrage ausgewertet von Prof. Dr. Christian Kille, Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt FHWS.

Was Kund:innen wollen

Aus den neuesten Auswertungen von Prof. Dr. Kille geht hervor, dass die Kund:innen ihre Erwartungen in den letzten zwei Jahren keineswegs gesenkt haben. Im Gegenteil: Kund:innen erwarten noch mehr von der Logistik! Sie wünschen sich mehr Schnelligkeit, aber vor allem auch mehr Zuverlässigkeit. Mehr als 45 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Erwartungen an die Zuverlässigkeit in den letzten zwei Jahren gestiegen sind.

Grafik über die Kundenerwartungen nach Wichtigkeit gestaffelt 2021
Auf die Frage, worauf Teilnehmende der Umfrage besonderen Wert legen, wenn sie logistische Leistungen in Anspruch nehmen, war die häufigste Antwort: Zuverlässigkeit.

Für die Logistik stellt sich die Frage, wie sie diese Erwartungen erfüllen kann, wenn sie gleichzeitig mit Unterbrechungen der Lieferketten und plötzlichen Schwankungen der Kundennachfrage konfrontiert ist.

Bei Amazon ist das vor allem durch unsere engagierten Teams an den Logistikstandorten möglich. Bereits vor den Herausforderungen der vergangenen Jahre war Amazon durch sein ‚mindset‘ geprägt, flexibel auf Entwicklungen und Veränderungen zu reagieren. Jede und jeder Einzelne im Unternehmen kann Vorschläge für Veränderungen einbringen. So haben Versandmitarbeiter:innen zum Beispiel bereits dazu beigetragen, Arbeitsstationen ihrer Teams ergonomischer zu machen oder Prozesse effizienter zu gestalten, wie etwa den Verladeprozess von Paketen in LKWs.

Um Kund:innen zuverlässig beliefern zu können, investieren wir auch in unsere Infrastruktur. Heute haben wir 20 Logistikzentren in Deutschland, die wiederum Teil des europäischen Netzwerks sind. In einem Zusammenspiel aus hochtechnologischer Innovation und unseren Teams können wir das Netzwerk flexibel einsetzen, um auf Veränderungen im Bestellverhalten oder in der Umwelt zu reagieren.

Jobs in der Logistik bieten Perspektive

Die Auswertung der Umfrage zeigt für den gesamten Wirtschaftsbereich, dass Kund:innen den Beitrag der Logistik zum Wirtschaftssystem schätzen, vor allem die Rolle der Logistikbranche bei der zuverlässigen Versorgung mit Waren und für die Steuereinnahmen der Gemeinden.

Gleichzeitig zeigt sie aber auch, dass vor allem junge Leute noch geringe berufliche Möglichkeiten in der Logistik sehen. Hier gibt es für die Branche noch eine große Aufgabe. Die Logistik muss informieren, erklären und ihre Türen öffnen, denn es gibt verpasste Chancen für Menschen. Besonders junge Menschen unterschätzen zum Beispiel die Bandbreite der vielfältigen Einstiegs- und Entwicklungspotentiale in der Logistik in hohem Maße. Dabei weist die Umfrage darauf hin, dass es in der Logistik über 200 Ausbildungsberufe und 110 logistikrelevante Studiengänge gibt.

Grafik über Auswertung der Karrierechancen nach Alter gestaffelt im Jahr 2021
Teilnehmende der Umfrage wurden gebeten, mit Blick auf die Karrierechancen in der Logistik ihre Einschätzung zu diesen Aussagen anzugeben.

Die Logistikbranche in Deutschland kann es sich nicht erlauben, eine Blackbox für Arbeitssuchende zu sein. Das gilt für Junge, die eine Ausbildung machen, neue Fähigkeiten erlernen und sich für das Berufsleben qualifizieren wollen. Und es gilt für ältere Menschen, die einen Neustart suchen oder eine berufliche Weiterentwicklung. Bei Amazon gibt es alleine an den Logistikstandorten in Deutschland 20.000 Mitarbeiter:innen. Sie sind der Puls, der unsere Logistik prägt. Wir investieren weiter in Menschen und Teams und bieten ihnen die Chance zu wachsen – alleine im letzten Jahr konnten wir über 800 Kolleg:innen über alle Level hinweg befördern. Auch dem Nachwuchs bieten wir Karrierechancen: Bis Ende dieses Jahres werden wir voraussichtlich 300 Auszubildende oder duale Student:innen in gefragten Berufsfeldern wie Informationstechnologie und Mechatronik ausbilden. Aber auch neue Ausbildungsgänge wie der Bereich Arbeitssicherheit sind hinzugekommen.